Na, da kommt doch Freude auf. Nach einigen Tagen dem Wetter angepasster schwerfälliger Musik à la Kataonia auf den Ohren, hatte das hotel666.de im KufA Haus – Braunschweig was zum Eskalieren und Wachwerden am Start.
Kernkraftritter Records hatten vier ihrer Bands auf die Bühne zu »Musik für Soziopathen Vol. II« losgelassen.
Dabei waren Zombie Riot, Atomwinter, Soul Grinder und als Headliner des Abends Slaughterday.
Die fünfköpfige Band »Zombie Riot« machten den Anfang des Abends. Im »normalen« Leben sind die Herren teils sicher sehr bieder, aber auf der Bühne machten sie nicht den Eindruck. Aggressive Texte und dazu ein apokalyptischer Soundteppich der das Fundament für die Lyrics bietet. Das war ein reichlich geiler Einsieg in diesem Konzertabend der wach machenden Klänge.
Zombie Riot
Als Zweites spielten „AtomWinter«. Ich mag es ja, meine Perlen zu benennen. Diese Band war mein Highlight des Abends. So wunderbar bodenständige Herren, die dabei seit über 20 Jahren ihrer Musikleidenschaft frönen. Ja, die Band war nicht ganz so »hart« wie die anderen, aber hatten dafür einiges an Melodie im Gepäck. Vielleicht war das genau das Richtige nach dem geilen Wachmacher durch »ZombieRiot«.
Atom Winter
»ZombieRiot« waren der Wecker und „AtomWinter« der starke schwarze Kaffee, und wer mich kennt weiß, ohne Kaffee ist mit mir kein zivilisiertes Gespräch zu führen. Zumindest nicht nach dem Aufstehen.
Bleiben wir bei der Metapher und kommen wir nun zum Frühstück itself. Das erste Mal des Tages wurde durch die Band Nummer drei des Abends namens »Soulgrinder« gereicht.
Perfekter Toast mit reichlich bitterer Quittenmarmelade und Butter dazwischen. Solch eine Kombination kann runtergehen wie Öl. Die drei Herren gingen musikalisch auf jeden Fall auch runter wie Öl. Düster reduzierte Bühnenbeleuchtung und dazu brachial ehrliche Texte mit diesem gewissen etwas an Bitterstoffen.
Soul Grinder
Die Dunkelheit des Morgens, zumindest unter der Woche, ist das Einreihen in den Wahnsinn namens Berufsverkehr. Man kann ihm nur leider nicht entgehen, außen man nutzt sehr unchristliche Zeiten. Übertragen wir das wieder und die unchristlichen Zeiten werden zu äußerst reduzierter Bühnenbeleuchtung mit ein klein wenig Nebel. Dazu das Dekonstruieren der Realität in die brutale Realität und Gore, fertig ist der Hauptakt des Abends. Als Headliner hatten sich die Beteiligten auf das Freilassen von »Slaughterday« geeinigt. Man war das düster, aber, ich glaube nach dem zweiten Song, war das wohl selbst einem der Bandmitglieder zu düster. Mit »wir brauchen doch etwas mehr Licht, ich sehe meine Finger fast nicht…« wurde die Bühne dann doch ein klein wenig aus den Schatten gerissen.
Slaughterday
Ohne zu schleimen, die vier Bands haben mir einen geilen Adrenalinschub verpasst. Vielen lieben und besten Dank an die drei beteiligten Nachtwächter, die diese Bands kontrolliert auf die Bühne gelassen haben. In Namen »KuFa«, KernkraftritterRecords« und dem »Hotel666«. Geiles Konzept, geile Arbeit, wir von FH-Eventfotographie kommen wieder. Nehmt es als Drohung und Lob, das waren vier sehr geile Konzerte.
Danke!
Text und Bilder: Patrick Frambach