Bock auf Rock 04.11.2023

Auch am Samstag war ich wieder zu Gast bei einer Veranstaltung, die sich auf die Fahne geschrieben hat, den lokalen Nachwuchs zu fördern. Diesmal ging es dafür nach Salzgitter in die Arche 4 zum Bock auf Rock gemeinnütziger e. V. . Die kleine aber feine Veranstaltung hat nun schon mehrfach seine Tore für den regionalen Bandnachwuchs geöffnet.

Am 4.11.23 gab es mit fünf Bands auf der Hauptbühne und drei Musikern auf der kleinen Seitenbühne eine Menge Musik geboten.

Ich musste mich auch erstmal orientieren. Nach der Fahrt nach Salzgitter, die gelinde gesagt, teils echt etwas nervenaufreibend war, gab es direkt vor Ort einen Parkplatz. Zu meiner eigenen Überraschung konnte ich noch einen Parkplatz ergattern. Kurz umgeschaut und fast den falschen Eingang gewählt. An der Ausschilderung müssen sie noch etwas arbeiten. Aber mit etwas Aufmerksamkeit ist das auch für einen Menschen wie mich zu schaffen. Ich habe, zumindest bisher, den schlechtesten urbanen Orientierungssinn, der mir je begegnet ist.

Der Eintritt ist wie auch die gesamten Preise vor Ort sehr angenehm. Alles von Freiwilligen Helfern organisiert und auf die Beine gestellt. Da muss nicht alles perfekt sein. Da muss es einfach nur eine gute Zeit geben und Spaß machen.

Das haben die Organisatoren von Bock auf Rock geschafft. Die Seitenbühne ist eine kleine schön ausgeleuchtete ebenerdige Fläche. Dort spielten in den Umbaupausen junge Musiker und Musikerinnen. Die ersten Pausen und die erste musikalische Begrüßung machten die beiden jungen Damen Jana Krupp und Kiara. Die beiden sangen teils Solo, teils im Duett zu aktuellen Songs im Stile von Karaoke. Klingt jetzt wirklich weniger gut, als es war. Die beiden haben wirklich gut geklungen und für die gegebene Technik, die dort für die kleine ›Bühne‹ zur Verfügung stand, war das eine tolle Idee der Veranstalter. Die letzten drei Umbaupausen spielte Oskar. Der junge Mann machte es wie viele Singer-Songwriter. Barhocker, Gitarre und Stimme, das reicht. Für Oskar auf jeden Fall. Ich habe selten so kurzweilige Umbauphasen erlebt wie dort.

Nun mal zu den Bands auf der großen Bühne. Die Bühne in der Arche 4 ist enorm hoch. So kann auf jeden Fall jeder etwas sehen. Ein weiterer Vorteil, den ein 1,72 m großer Mensch wirklich zu schätzen weiß.

Der erste Gig wurde von H.A.I.M. gespielt. Die Schülerband spielte einige Cover. Die Jungs spielten nicht schlecht, hat aber durchaus deutliches Potenzial für mehr. Aber immerhin, Fans hatten sie und somit überzogen die Jungs die geplante Spielzeit von 10 Minuten gleich mal deutlich.

Im Anschluss gab es El Andaluz auf die Ohren. Die Herren sind deutlich erfahrener und somit macht sich das auf der Bühne auch bemerkbar. Deren nicht wirklich greifbarer Musikstil hatte schon was Animierendes.

Danach spielte »The Smoking Livers«. Die Band ist wirklich nur live erlebbar. Denke ich zumindest. Erklärung: würde man nur die Musik hören, würde niemand mitbekommen, dass der Sänger klingt wie Rio Reiser, aber geschminkt wie Eric Draven aus The Crow auftritt. Das ist eine fast surreale Mischung, die man unbedingt live erlebt haben muss. Solange man auf Punk steht, der hin und wieder die Tiefe von Ton Steine Scherben erreicht.

Auch die Livers hatten augenscheinlich eine echt gute Zeit, sodass auch sie etwas überzogen.

Als vorletzter Act spielten OP3. Diese Band überraschte mich. Sie spielten eine Mischung von Coversongs. Deren Auswahl ließ kaum Raum für einen Freund des Metal- und Hardrockgenres still stehen.

Nun zum Abschluss des Abends. Der Headliner. If Worlds Collide betraten mit über einer Stunde Verspätung die Bühne. Es ist nun mal leider das Los von solchen Veranstaltungen, dass es leider auch sein kann, dass einige nicht so lange durchhalten. Die haben dann bedauerlicherweise was echt Geiles verpasst. Sie spielten und hatten Spaß. Eine kleine ungewöhnliche Konstellation gab es auch. Deren ehemaliger Gitarrist war dabei und er spielte einen der ersten Songs der Band. Den gab es bisher nur als eine Akustikversion. Diesmal gab es den Song als eine, dem „Normalen“ Sound von IWC gerecht werdenden, lauten Version. Dazu einen kleinen Circle Pit, angeführt vom Sänger persönlich.

IWC, immer wieder eine Bank und absolut empfehlenswert.

Genau so die Aktion »Bock auf Rock«. Sowas muss unterstützt werden. Also am 20.01.2024 gibts es die nächste Runde und ich denke, dafür werde ich wieder nach Salzgitter fahren.

Um noch das Nervenaufreibende an meiner Anreise zu erklären. Für jeden, der die Strecken um Salzgitter kaum, oder zumindest unzureichend kennt. Fahrt vorsichtig. Es ist teils reichlich unübersichtlich und die ein oder andere Auf- und Abfahrt sind deutlich enger, als es zu erwarten ist. Also fahrt vorsichtig. Das gilt natürlich immer, aber für die Fahrt von Braunschweig nach Salzgitter-Bad in die Arche 4, erscheint es mir gerade zu unumgänglich. Also kommt gut durch die Woche und habt Spaß bei den Berichten und Fotos.

H.A.I.M.

Jana Krupp und Kiara

El Andaluz

The Smoking Livers

Oskar

OP3

If Worlds Collide