Lordi 11.04.2024

Wieder ins Nachtleben. Naja, Abendleben. Aber wenn die Lautstärke Kultur ruft, folgt man dem Ruf. Also wieder Wampe aufs Fahrrad gehievt und ab ins westand Event & Kultur. Wir schrieben den 11.04. und es riefen wohlklingende Namen des Metal Genre. Supreme Unbeing mussten leider absagen. Somit blieben nur noch zwei Bands für den Abend. Das »nur« möge man mit einem Augenzwinkern zur Kenntnis nehmen. Denn da waren ja noch zwei Bands und ich habe immer noch nicht geschrieben, wer noch da war. Anhand der Überschrift habt ihr es aber sicher bereits gelesen. Nun aber auch hier die Auflösung.

All For Metal und Lordi hatten den Weg dank Undercover ins Westand gefunden. Also in eines der kulturellen Zentren Braunschweigs. Zum Westbahnhof 13.

Den Abend musste ich, wie üblich, wenn wir für euch unterwegs sind, mit Papierkram für die Akkreditierung starten. Von unserer Seite mal ein Dank an euch, die uns durch eure Klicks und Aufrufe das Besuchen solcher Konzerte ermöglichen. Dank euch sehr dafür. Nachdem ich mich aus der viel zu dicken Jacke gepellt hatte, konnte der Abend losgehen. Die deutsch-italienische Freundschaft in ihren fantasievollen Gewandungen namens All For Metal eröffnete den Abend. Tetzel und der Herr Calanna hatten sichtlich Spaß auf der Bühne. Und damit sei nicht nur der Blick der beiden gemeint, den sie das ein oder andere Mal zu den beiden Tänzerinnen in ihren glitzernden Outfits warfen, nein, von meiner Warte aus, hatten sie einfach Spaß. Das Braunschweiger Publikum ist halt einfach geil. Und was kann es Schöneres geben, als mit einer Band, wie eine Familie auf einer Bühne vor hunderten Fans zu stehen? Antonio Calanna’s Deutsch wird auch immer besser. Einen Aufsatz wird er sicher noch nicht mit der Note 2 abgeben, aber hey, es wird. Und ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Selbst jetzt, wo ich das schreibe, schmunzeln ich noch. Wie wohl Tim Schmidt alias Tetzel klingt, wenn er Italienisch spricht. Wer weiß, vielleicht erlebe ich auch das einmal.

Egal. Von mir wieder zurück zum Thema. Es folgten die ESC-Giganten des Herzens. Ich oute mich als unwissend, aber das geht sicher nicht nur mir so. Die Finnen, die es seit 1992 bereits als Band gibt, waren mir bis zu ihrem Auftritt 2006 beim ESC wirklich kein Begriff. Aber seitdem kennt sie jeder. Zumindest jeder, der diese Musik liebt und schätzt. Eins scheint die Mehrheit der finnischen Künstler der harten Gangart zu vereinen. Lautstärke und Synthesizer. Lautstärke in der Front und Synthesizer als Teppich. So zumindest fühlte sich das Konzert an. Selbst beim Soundcheck hatte ich schon gedacht, alter Verwalter. Diesen Modi zogen sie gnadenlos die rund 90 Minuten Konzert durch. Ich bin übrigens nachhaltig beeindruckt. Und das von einigen Punkten. Das trivialste Mal zuerst. Wie zur Hölle können die Bandmitglieder auf den hohen Sohlen laufen. Absolut beeindruckend. Genauso, dass sie es trotz ihrer Bühnenoutfits hinbekommen, ihre Instrumente so großartig zu spielen. Die Instrumententeufel trugen zwar keine Kostüme an den Händen, aber bei den ausladenden Kostümen hätte ich als Noop echt alles am Kostüm abgerissen. Da kam dann die lange Bühnenerfahrung durch. Dazu kam das Klein wenig an Deutsch, was sich das Chefmonster angeeignet hatte. Es war natürlich nicht viel, aber klang schon sehr gut. Dazu sein noch erwähnt: Ja, es war laut, aber nie irgendwie unangenehm am Übersteuern. Der Sound war einfach nur gut. Das Konzert war eine unvergessliche Mischung aus, im Grunde, den beiden erfolgreichsten Alben der Band. Dazu eine Show, die sich in Zügen schon fast mit dem Godfather of Scarerock, Alice Cooper, vergleichen konnte. Wer das Weiche vom ESC bei Lordi als das Normal erwartet, tja, der/die wurde eines Besseren belehrt. Die Finnen können auch reichlich hart. Also eigentlich bespielen sie fast ausschließlich die reichlich melodisch harte Schiene. Das Solo des Drummstickvirtuosen war hingegen sicher jedem Menschen ein Begriff. Er zelebrierte das allseits bekannte Star Wars Theme. Wer Hans Zimmer kann, hat nichts zu fürchten.

Geil war auch, dass man nie auslernt. Ich kannte vor diesem Konzert zugegebenermaßen nur einen Song von Lordi. Den sicher alle kennen. Leute, solltet ihr mal die Chance haben, Lordi live zu erleben, macht es. Oder nehmt euch die Zeit und befragt den Streamingdienst eures Vertrauens und hört mal quer durch das Portfolio der Band. Ihr werdet und das würde ich fast versprechen, sehr überrascht, ob derer teils richtig großartigen und vielfältigen Musik sein. Lordi sind nun mal mehr als nur Hard Rock Hallelujah allerdings musste ich das auch erst am 11.4. im westand Event & Kultur lernen.

Vielen Dank an alle helfenden Hände vor Ort, an Undercover, den Bands und natürlich an die Fans vor Ort!

Text: Patrick

Fotos: Fabian

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