7. Juni, das Wetter kann sich kaum entscheiden, aber nichtsdestotrotz gab es Bedarf nach Live-Musik. Ergo ging es in das KufA Haus – Braunschweig. Dort begab es sich, dass eine kleine aber feine Ansammlung von Bands sich ein Stelldichein gaben. Zur Hardrock Summer Night waren dort zum Abend hin vier Bands angetreten.
Nachdem mich die Sportler, die es in Braunschweig und Umgebung gibt, dazu zwangen, einen ausgedehnten Umweg zu fahren, erreichte ich mit leichter Verspätung das KufA Haus – Braunschweigs. Ich dachte schon, dass ich brutal verspätet dort angekommen war, aber zum Glück hatten sich augenscheinlich noch einige andere Fans nicht informiert, dass es den Braunschweiger Nachtlauf gab. Also wurde kurzerhand der Beginn des Programms einfach etwas nach hinten verschoben. Und schwups, war ich pünktlich. Sport ist doch etwas Feines, zumindest sportliche Menschen.
Pünktlich unpünktlich angekommen, könnte ich dann dennoch die erste Band in voller Länge genießen. MaestRock Salvatore / Band war der Name und gegeben haben sie eine Mischung aus Grunge, Rock und etwas Bluesrock. Das alleine klingt schon wild, dazu noch der Sänger, um den sich dieses Projekt gebildet hat und mein Erstaunen war komplett. Auf der Bühne standen auf den ersten Blick sehr unterschiedliche Menschen, die auch aus scheinbar vollkommen unterschiedlichen Genrerichtungen zu kommen schienen. Aber der Italiener mit Wohnsitz in Hannover hatte da augen- und ohrenscheinlich ein ausgezeichnetes Händchen. Alles, was die Herren spielten, waren entweder komplette Eigenkompositionen, oder der Mastermind hatte sehr bekannte Songs in seinem ganz eigenen Stil in die Stücke verwoben. Der aus der Akustikrock- und Singer-Songwriter-Nische kommende Vollblutmusiker hört übrigens auf den klangvollen Namen Salvatore. Eine erste Assoziation nach hatte ich ihm den Namen Antonio gegeben. Aussehen und Feuer auf der Bühne passten durchaus zu einem Herrn Banderas, aber Salvatore hatte keinen Gitarrenkoffer dabei.
MaestRock
So, nun zu den folgenden Acts. Im Anschluss zu MaestRock Salvatore / Band gab es eine bezaubernde Reise durch Link´s Welt. Eine Band aus Braunschweig. Eine Band, die Spaß macht und die man immer wieder fühlen kann. Deren Rock, der einfach und gradlinig ist, passt immer wieder großartig zu der Thematik der Band. Deren Konzept ist es, eine fantastische Reise zu vertonen. Und das immer im Stile des Überspiels Zelda. Gemäß dieser Welt kämpfte sich The Legend of Sabs durch die Höhen und Tiefen des Alltags. Immer wieder sehr, sehr gerne.
The Legend of Sabs
Gefolgt wurde The Legend of Sabs von Frantic Tornado. Eine, wie ich finde, sehr spannende Band. Ich kannte sie nicht. Also so gar nicht. Ich kann aber durchaus empfehlen, sich diese Band bei passender Gelegenheit einmal live anzuhören und zu schauen. Musikalisch spielten sie eine breite Mischung an Stilrichtungen, die ich in dieser Kombination noch nie zu hören bekommen hatte. Einige Songs hatten Anleihen an Bands wie Tool, dann driften sie zwischen DIO und den wilden Siebzigern hin und her und mischten dann auch die entspannte Einfachheit vom Stile AC/DCs in ihre Stücke. Natürlich nicht alles zeitgleich, aber in wohldosierten Portionen mischten Sie immer wieder diese Genre.
Frantic Tornado
Den Abend abschließen durften The Grey. Auch diese Band habe ich zuvor nur oft gelesen, aber noch nie gehört. War ein Fehler. Das ganze Machwerk, das ich da am Freitag im KufA Haus – Braunschweig erleben durfte, sprengt so ein klein wenig die Konventionen. Es war zugegebenermaßen, hin und wieder, für Teile des Publikums weniger eine Feier bare, denn eher eine Zelebrier bare Musik. Die Band besteht aus einem Schlagzeuger, einem Bassgitarrenspieler und einem Gitarrenspieler. Den Gesang übernahm der Gitarrist und wurde von seinem Bruder am Bass dabei unterstützt. Deren Musik ging teils echt vorwärts und ich hatte den Eindruck, dass einige exakt wegen dieser Band da waren. Sie beschreiben sich wohl als Rock- oder Hardrockband. Gehe ich mit, aber wenn Ihr sie mal live seht, werdet ihr merken, dass keines der beiden Genres deren Musik gerecht wird. Das Ganze ist, nicht zuletzt wegen der spielerischen Brillanz des Bassisten und des Gesanges seines Bruders, weit mehr als etwas, das man in diese Genregrenzen packen kann.
Habt Ihr die Bands vielleicht bis jetzt nicht gesehen, oder es ist ewig lang her; alle Bands, die am Freitag im KufA Haus – Braunschweig bei der Hardrock Summer Night gespielt haben, sind im Nachgang einfach zu empfehlen. Probiert sie aus und schaut bei deren Shows vorbei.
Danke an alle Mitarbeiter und Helfer vom KufA Haus – Braunschweig, an die Fans und Bands vor Ort.