Es regnet, ich werde nass. Aber hey, es erwarten mich, nach der kleinen Radtour in das KufA Haus – Braunschweig, eine Menge Bands.
Zwei davon sind sicher nicht nur mir ein Begriff. Orange Sector (offiziell) und Rotersand. Die drei anderen sind komplettes Neuland für mich. Bevor ich die anderen drei Bands nenne, ich bin beim Dark Electro-EBM Festival.
Nun zu den drei mir neuen Bands.
Als Erstes und ohne Zeit zu verschenken, starteten Basscalate den Abend. In der Hauptsache eine Sängerin, die gelegentlich von dem Herren am Synthesizer unterstützt wurde. Und verdammt, das bräuchte sie gar nicht. Leider hat das Projekt noch nicht so viele Songs, dass sie ein langes Set spielen können. Ich werde aber vorbeischauen, so wie es mehr Material von ihnen gibt.
Die zweite Mannschaft auf der Bühne war Trilogy. Es ist immer wieder geil, mitzuerleben, wie kreative Menschen sich in verschiedenen Projekten verwirklichen. Von anderen Konzerten und Bands her kenne ich zumindest zwei der vier, die auf der Bühne stehen. Die anderen sind mir sicher nur noch nicht über den Weg gelaufen. Ich mag das, was sie machen. Mag sein, dass es daran liegt, dass sie mich bei einigen Rhythmen an Projekt Pitchfork erinnern und der Frontmann mich doch stark teils an Delgado erinnert. Vom Gesang und von der Attitüde. Dieses Prädikat werde ich einfach mal beibehalten.
Denn die dritte Band des Abends ist eine reichlich schräge Mischung. Die Bandmitglieder sind bis auf einen, den Frontmann, vermummt. Passt zu dem Anarchie A in ihrem Namen. NordarR nennen sie sich. Nicht weiter einzuordnen. Machen aber richtig gute Laune. Die Mischung aus Trommel, EBM und Gesang ist äußerst schwer zu ignorieren. Die Inszenierung könnte eine sehr kleine Version, so erweckt es bei mir den Anschein, eines Deichkindkonzerts sein. Dazu ein weiterer Delgado als Frontmann, der optisch ziemlich mit dem Stil der Band bricht. Die Musik dabei aber erst rund macht.
Nun folgen Orange Sector (offiziell). Die Herren habe ich ewig lange nicht mehr live gesehen. Und so nahe wie in dem KufA Haus – Braunschweig konnte ich noch nie an eine Bühne, wo sie gespielt haben. Schicke Sache das. Trotz dass es echt voll ist und ich nicht wirklich groß bin, ist das KufA Haus – Braunschweig für mich perfekt.
Die letzten beiden Bands sind nun mal Altmeister. Somit läuft alles wie am Schnürchen. Bei den ersten Bands gab es die ein oder andere Kleinigkeit an Technik, die nicht so wollte, wie sie sollte.
Auf den Bildern werdet Ihr gesehen haben, dass eine Band kein Banner hatte. Da dies diesmal via Beamer eingespielt wurde. So spart man sich das Aufhängen und die Umbauphasen werden kürzer, kann aber auch zu der ein oder anderen kleinen Panne führen.
Nicht bei den letzten beiden. Die haben einfach abgeliefert. Somit auch der Headliner des kleinen, aber sehr feinen Dark Electro-EBM Festival in Braunschweig. Rotersand ist einfach, soweit man diese Musik feiert, großartig. Eine absolut reduzierte Show, die gleich mit einem Knaller startete. Das Feuerwerk an Hits hielten sie bei und verabschiedeten sich nach über einer Stunde von den Fans. Man braucht einfach keine fette Lichtshow, wenn man, wie Rotersand es macht, dass Publikum einfach mitreisen kann. Einfach gut. Dazu war das KufA Haus – Braunschweig richtig voll. Da die Besucherzahl immer etwas niedriger gehalten wird, bleibt die Luft wirklich ertragbarer als in vielen anderen Locations und man hat zumindest etwas Platz, um zu tanzen.
Als Resümee des Abends kann ich nur sagen, dass Thorsten Meier als Kopf hinter Advanced-Music nun zum dritten Mal dieses kleine Festival veranstaltet hat. Dass es zum Glück 2024 eine Fortsetzung haben wird und es dann das vierte Dark Elektro-EBM Festival in dem KufA Haus – Braunschweig sein wird.
Text und Fotos: Patrick