Es gibt Bands, die muss man einmal live erlebt haben. Depeche Mode gehört für mich zu diesen Bands. Leider sind diese legendären Bands oft sehr teuer, was die Konzertkarten angeht, und auch die Konzerterfahrung geht oft bei riesigen Arenen verloren. Und ganz ehrlich, die Musiker werden auch nicht jünger. Da ist es doch wunderbar, wenn es Musiker gibt, die diese grandiosen Bands so in Ihr Herz geschlossen haben, dass sie ein Tribut an sie kreieren. Am 12.10.2024 hatte Thorsten Meier eine solche Formation ins westand gebracht. Forced To Mode spielten ihr Abschlusskonzert für Ihre laufende Tour.
Vorweg sei gesagt, das war großartig.
Den Beginn des Abends versüßte uns als Zuschauer Advanced-Music als Veranstalter, wieder mit einem unbekannten Schatz als Vorband. Nachdem »Advanced Music« bei dem letzten Tribute bereits wiederholt sein gutes Händchen für Supportacts bewiesen hatte, bewies der Veranstalter auch mit G U L V Ø S S einen ausgezeichneten Geschmack. Online konnte ich lesen, dass diese Berliner Formation Pop spielt. Das ist, im Nachhinein, reichlich untertrieben. Ich würde es als eine Mischung aus dem Gesang von »Simple Minds« mit dem Sound von »Depeche Mode« beschreiben. Und Gott war das eine spannende Kombination. Besonders bei den Balladen kam diese Mischung richtig gut. Auch die treibenden Songs waren wirklich gut. »GULVØSS« spielten nur eigene Stücke. Ich kann ein Anlehnen an Stile anderer Bands nicht verhehlen, aber das machen sie so kreativ, dass es immer nur Nuancen sind, die man direkt wieder erkennt. Der Rest klingt einfach eigenständig und gut. Ich werde mal schauen, ob ich da auch Tonträger in meine Sammlung aufnehmen kann. Leider mussten »GULVØSS« auf ihr drittes Bandmitglied verzichten. Bin mal sehr gespannt, absolut Playlist-taugliche Band spielte etwas länger als geplant. Das brachte aber den Zeitplan des Abends nicht durcheinander. Aber ganz sicher den Kreislauf fast aller 800 Besucher in Wallung. Denn das westand Event & Kultur war restlos ausverkauft.
Gulvøss
Ich fand mich dann pünktlich um 21 Uhr wieder an der Bühne ein, um den Konzertbeginn von Forced To Mode nicht zu verpassen. Der Fotograben war diesmal wirklich eng. Das war aber völlig ok, schwieriger war das Erreichen des Fotograbens. Da dies das vorerst letzte Konzert von »Forced to Mode« war, wurde eine Menge an Videotechnik aufgefahren, um diesen Abend einzufangen. Ich bin mir daher sehr sicher, dass wir alsbald auch auf den üblichen Kanälen einige sehr coole Teile dieses Konzertabends nacherleben dürfen werden.
Ich werde auf jeden Fall danach Ausschau halten. Wenn ich eines der Videos finde und Ihr das wollt, setzen wir einen Link in Facebook für euch. Aber ich habe fast die Befürchtung, dass dieser energiegeladene Auftritt kaum in einem Video einzufangen sein wird. Oder dass dieses Gänsehautgefühl reproduzierbar ist, wenn die zweite Stimme von »Forced to Mode« die Balladen singt. Die Menschen in dem ausverkauften Haus haben so eine tolle und energiegeladene Atmosphäre erzeugt, dass ich einfach nur jeden, der diese Musik liebt und nicht die Atmosphäre einer kleinen Lokation missen möchte, sich auch diese Tribute-Band live anzuschauen.
Advanced-Music in Kombination mit dem westand Event & Kultur sind einfach eine gelungene Kombination. Die Preise sind immer fair und als kleiner Tipp, in der Regel ist oben an der Theke die Schlange viel kürzer und auch sind dort erheblich mehr WCs. Für mich als Kaffeejunkie gibt es nur eine Kleinigkeit, die es zu verbessern geben würde, Kaffee für mich und die Fahrer. Aber die, die auf ihr schwarzes Gold nicht verzichten mögen, im KufA Haus – Braunschweig direkt nebenan bekommt ihr fast immer einen. So nun ab in unsere Galerie, falls ihr das nicht bereits getan habt, und schaut in die Veranstaltungskalender. Kein Bericht, kein Foto kann den Besuch eines Konzertes ersetzen.
Forced To Mode
Text und Bilder: Patrick Frambach