Thrash mit etwas Death, Hardcore auf die Fresse, Thrash ohne Umschweife und Melodic-Death, das alles in korrekter Reihenfolge gab es am 25.01. im Hallenbad – Kultur am Schachtweg Wolfsburg zur Stimmungsaufhellung geboten. Im kuschelig schwarz gestrichenen Kino des Hallenbads spielten Tinnitus Attack, Bedlam Broke Loose, Surgical Strike und Hiraes zum sechzehnten Break your Neck auf.
Name, gleich Programm. So sollte es immer sein, hier war es definitiv ganz genauso, wie es der Name versprach.
Keine Mogelpackung oder Verwirrung wegen des, was passiert, zu dem, was der Name verspricht.
Die Magdeburger Untergangspropheten starteten den Abend mit dem erhobenen Zeigefinger und einem imaginären Mittelfinger an die Irren dieser Welt. An die Scheiße, die in der Vergangenheit der Welt passiert ist, kann und muss erinnert werden. Tinnitus Attack haben ihren ganz eigenen brachialen Weg gewählt, um zu ermahnen und aus der Vergangenheit zu lernen. Geiler aggressiver Scheiß und das schon als erste Band des Abends. Da war ich musikalisch ja schonmal voll dabei. Musik, die bei mir nur live geht und genau dafür ist sowas Kleines wie das Kino im Hallenbad perfekt.
Tinnitus Attack
Runde zwei wurde von Einheimischen bestritten. Nach reichlich Pause in der Bandgeschichte spielten Bedlam Broke Loose einen reichlich abgefahrenen Auftritt. Wenig Metal im ursprünglichen Sinne, dafür mehr Hardcore mit auf die Fresse Garantie. Die geneigten Metalheads hatten ihren Spaß. Keine Frage, aber das Nackenknacken blieb etwas auf der Strecke. Das im Takt wippen und nicken war dafür aber überall zu sehen. Für oldschool Metaler aber ein Ausdruck von beeindruckt sein. Und ich war beeindruckt, wie takttreu die Crowd war. Diese Fähigkeit wird ja normalerweise nach wenigen Sekunden verlernt.
Bedlam Broke Loose
Nach einem soliden Anstehen für den bayerischen Gerstensaft ging es zurück in den mittlerweile reichlich warmen und vollen Kinosaal. Surgical Strike erwarteten unsere Aufwartung. Wer ruft, wird erhört. Diese Band und auch die Headliner Hiraes waren sicher einer der Gründe, weshalb auch viele Besucher aus dem weiten Umland den Weg nach Wolfsburg angetreten hatten. Die Jungs aus Hannover sind nun mal über die Jahre zu so einer Größe geworden, dass sie fast so viel Bühnenpräsenz haben, wie die vielen Bands, mit denen sie bereits auf den Festivals dieser Welt die Bühnen geteilt haben. Mit Band drei begann dann auch das erste Eskalieren. Unfassbar, was die für eine Power von der kleinen Bühne in die Fans pumpten.
Surgical Strike
Was Energie und Bühnenpräsenz angeht, trug an diesem Abend aber niemand anderes als Hiraes die Krone. Ja, ich kann es nicht verleugnen, ich bin Fan und mag das neue Album sehr. Das Album hat was von einem Hidden Champion in meiner Playlist und Plattensammlung. Je öfter ich es höre, desto geiler wird es. Nun konnte ich große Teile dieses Albums wieder mal live erleben. Und was soll ich sagen? Das war einfach geil. Ich bin nicht so der Mensch, der sich ins Getümmel stürzt, daher habe ich vieles des Konzertes von der Seitenlinie genossen. Nicht so die Fans. Und wer kann schon der überspringenden Power einer Britta Görtz widerstehen? Mich hatte leider eine Erkältung immer fieser im Griff, sodass ich leider das Ende dieses Auftritts nicht mehr miterleben konnte. Die Pillen, die mich fit hielten, hörten dann doch langsam auf zu wirken und somit ging es leider viel zu früh wieder nach Hause.
Hiraes
Zu Beginn des Abends, als ich nach Wolfsburg fuhr, hatte ich ja schon die Sorge, wo zum Teufel ich parken kann. Mit einem Camper wäre das sicher noch schwieriger geworden, denn wenn im Hallenbad eine Veranstaltung ist, ist es bisher oft ratzfatz knapp mit den Parkmöglichkeiten.
Aber ich lerne ja dazu und war diesmal pünktlich da und hatte bequemen Platz für mein Auto. Dafür musste ich doch das ein oder andere Mal etwas Geduld haben, passendes Nass für die Kehle zu bekommen. Das Hallenbad war und ist immer ein besonderer Ort für Konzerte. Und einer der ganz wenigen Orte, wo ein Kaffeejunkie wie ich Befriedigung findet. Großer Dank und großes Lob für die Auswahl. Alleine deswegen ist diese Location immer wieder eine kleine Anreise wert.
Auch, dass das Hallenbad – Kultur am Schachtweg von sich aus, als Veranstalter, solche Formate auf die Bühne bringt, ist großartig. Also, ihr Lieben, wenn ihr das Hallenbad in Wolfsburg noch nicht auf eurem Location-Zettel hattet, behaltet das mal im Hinterkopf. Die geile Konzertreihe Break your Neck wird sicher weitergehen.
Text: Patrick
Bilder: Fabian
Setlist »bedlam Brooke Loose«
Snake
Said & Done
Broken Ones
Revive
Hateful
Less that Two
Arsonist
Careless
Setlist »Hiraes«
Through the Storm
About Lies
1000 Lights
Grain of Sand
We owe no One
Solitary
Nightflight
Dormant
Running out of Time
Under Fire
Undercurrent