Da es ein klein wenig her ist, gibt es heute, am 23.04.2025, gleich zwei Konzerte, zu denen es uns hin verschlagen hat.
Das Textliche hier wird sich um die Dinosaurier im Metal drehen.
Heavysaurus sind wieder in der Löwenstadt und die großen Löwen ziehen den Schwanz ein und die kleinen lassen die Sau raus.
Nach der Pommesgabel-Tour gibt es die Pommesgabel-Reload-Tour. Gutes bleibt einfach gut.
Gemäß niemand muss Angst vor Dinos haben, ging es in einer geordneten Eskalation im Westand wieder zur Sache. Die geheimnisumwitterten Heavysaurus spielten auf und das für 90 unvergessliche Minuten.
Ja, den ein oder anderen skeptischen Blick gab es, aber auch dieser skeptische Blick verflog nach wenigen Songs. Die Kleinen, die sich trauten, hatten wieder die Möglichkeit, ohne dass Mama oder Papa wirklich eingreifen konnten und müssten, sich im Kids-Pit auszutoben. Was mir beim letzten Mal gar nicht aufgefallen war, möchte ich hier anbringen.
Niemand muss sich Sorgen machen, dass seine Kinder verloren gehen. Selbst im Getümmel nicht. Damit das sichergestellt ist, gibt es auf den Konzerten Sammelpunkte und Konzertbändchen für den Nachwuchs. Einmal an den kleinen Tisch gegangen, die Kontaktdaten auf die Bänder geschrieben und losgeht die wilde Dinotour. Mit diesen Informationen am Handgelenk geht niemand wirklich verloren. Man verliert sich vielleicht mal aus den Augen, aber wirklich verloren geht niemand. Es sind immer helfende Menschen und Augen im Raum, die einen verlorenen Dinoforscher wieder zu den Sammelpunkten bringen und dort von den Eltern in Empfang genommen werden.
Also keine Sorgen oder Angst, dass diese wunderbare frühkindliche Musikerziehung in einem Desaster endet.
Natürlich gibt es da noch die Musik der Heavysaurier. Ich gehe jede Wette ein, dass fast alle Songs auch von den Eltern abends am Lagerfeuer auf einem Festival gesungen werden können. Die Band covert nicht wirklich. Sie nehmen weltbekannte Songs, stibitzen die Melodien und bauen ihre eigenen kindgerechten Texte darüber. Und das ist einfach großartig. Der Nachwuchs kann nach kürzester Zeit mitsingen und sich wie ein ganz großer fühlen. Ganz so, wie es der eigene Mut hergibt.
Die Lautstärke und die Bühnenshow allgemein waren auf Höhe von den großen, also was das westand halt hergibt. Kleine Sparkler, Nebel und ganz viel Licht. Zum Ende gab es auch noch das obligatorische Konzertfoto und Konfettibänder.
An die Eltern; die Musik ist so getuned, dass sie von der Lautstärke her wirklich ok ist. Passender Gehörschutz sei aber dennoch angeraten. Und die Eltern sollten auch darauf gefasst sein, dass es laut werden wird. Einige Hundert Kinder, die aus voller Kehle Spaß haben, sind immer lauter als die PA.
Nach diesem Auftritt stand für mich auf jeden Fall wieder einmal fest. Hätte ich Kinder, dann wären Heavysaurus das erste Konzert, das sie erleben dürfen, und zwar so, wie sie es für sich erleben wollen. Einfach Spaß haben und der Musik frönen, oder ausgelassen im Pit ohne Mama und Papa das erste Mal im Leben so richtig abgehen und das mit vielleicht vielen neuen gleichaltrigen Freunden.
Dinos sind doch nicht so gruselig wie die Mamas und Papas vielleicht denken und Metal schon gar nicht. Daher ein großer Dank an undercover, dass sie diese Band immer wieder in unsere Region holen.
Text: Patrick Frambach
Bilder: Fabian