Kinder, so langsam kann ich wieder klar denken. Ich hätte euch ja sehr gerne früher mit den ersten Zeilen zum Metal Frenzy Festival 2024 versorgt, aber ich komme jetzt erst langsam wieder im Kopf so klar, dass ich anfangen kann, dieses grandiose Festival für euch in Worte zu fassen.
Aller Stress hat sich auf jeden Fall gelohnt. Ihr werdet es anhand der Bilder und der Sozialmedienkanäle sicher schon gemerkt haben, dass dieses Jahr ein besonderes Jahr war.
Als ich am Mittwochnachmittag anreiste, also das erste Mal anreiste, war der Campground bereits richtig voll. Daran vorbei und Richtung Backstage und die Zweitfamilie begrüßen.
So wie es mir hinter der Bühne ging, schien es auch vielen Metalheads im Infield zu gehen. Dort erblickte ich eine Unmenge an gut gelaunten und freudig grinsenden Fans. Hach wie war das schön.
Das erste Bier gezischt und dabei muss ich sagen, Gilde kann auch richtig gut perlen. Gilde war dieses Jahr der Biersponsor für die Jubiläumsausgabe des gardelegener Metalfestival. Da ich später erst einmal wieder schweren Herzens nach Hause fahren musste, habe ich auch das Alkoholfreie probiert und es war wirklich ausgezeichnet. Kann ich mich dran gewöhnen.
Also nachdem ich viele viele alte Bekannte und Freunde „Hallo“ gesagt hatte und auch den ersten Rundgang durch das Infield hinter mir hatte, begann die erste Band. Und passend zum langsamen größer werden des Festivals, startete der Mittwoch mit einer französischen Band.
Gesittet und mit enorm fettem Sound kam da ein sehr feiner Rock aus den Lautsprechern. Die Herren trugen teils Koteletten und dazu Cord und trotzdem waren die einfach nur Rock ’n‘ Roll. Ein einziges Understatement in Musik gegossen. Winecraft nannten sich diese großartigen Musiker, die das 10. Metal Frenzy eröffneten und mir gefielen sie wirklich ausgezeichnet.
Winecraft
Den zweiten Streich spielten uns dann die Premiumpunkrocker von Planet RoXter. Die hatten es wirklich nicht so weit wie so ziemlich alle anderen Bands, die da noch kommen sollten. Wie waren sie, na Premium natürlich! Anders lässt sich der Auftritt nicht beschreiben. Gewohnt unspektakuläres Bühnenbild und gewohnt explosive und gute Bühnenshow. Die Band weiß einfach, wie man Energie mit dem Publikum teilt.
Planet Roxter
Das Metal Frenzy Festival und deren Booker haben wieder mal ganze Arbeit geleistet. Was die bekannten Größen anging, wie auch bei Bands, die echte Perlen waren und die ich mir ganz sicher noch einige Male anschauen werde. Und save auch ganz viele der Metalheads, die sich bereits am Mittwoch auf das Festivalgelände begeben haben. By the way, mein Eindruck, dass der Campingbereich schon reichlich gut ausgelastet war, bestätigte sich dann spätestens zu Band Nummer drei des Preopening. Eine der Perlen, die ich gerade erwähnte.
Mit Ohne Strom sind an guter Laune und abgefahrener Spielfreude kaum zu überbieten. Zwei Junge Musiker aus dem Süden unserer Republik. Genaugenommen aus Schwetzingen. Den Ortsnamen muss sicher niemand behalten, aber die zwei Musiker unbedingt. Heavy-Unplugged nennen sie ihren Stil. Und na ja, sie sind zu zweit, sie spielen wirklich akustisch und sie hauen einem das Grinsen einfach ins Gesicht. Und da bleibt es dann mindestens den Auftritt über. Die beiden wurden dann auch spontan von Britta Görtz und Suzen Berlin in Ihre morgendlichen Festivalbegrüßungsrunden eingebunden.
Da sind ein paar sehr abgefahrene Videos entstanden. Findet ihr alles, soweit es durch die Zensur gekommen ist, auf dem Instagram-Kanal vom Metal Frenzy Festival.
Mit ohne Strom
Den Abschluss des inoffiziell ersten Tages des Festivals spielten Out the Mouse. Eine Tradition, die einfach sein muss. Und das zieht mittlerweile echt Kreise. Die haben eingefleischte Fans, die selbst mehrere Hundert Kilometer angereist waren und extra Schnappes für die Band mitgebracht hatten. Der wurde natürlich am folgenden Tag gebührend zu sich genommen. Über die übliche Show, die einfach ein Spaß ist, die einfach geil ist und die einfach jeden Metalhead spontan in einen Schlagerfan verwandelt, fehlte leider dieses Mal das berühmte Tosty.
Dafür warteten die Herren Gesangsverein mit einem echten Weltstar als Gastmusiker auf. Sascha Paeth, seines Zeichens Gitarrist von Avantasia, Co-Produzent der selbigen, Produzent und Songwriter von vielen anderen großen Namen der Metalszene, tauchte unverhofft, mit einer Gitarre bewaffnet auf der Bühne auf. Und was tut er dann, er jammt tatsächlich ungeprobt mit den Herren von Out The Mouse.
Geiler Scheiß. Anschließend, oder war es davor, alter mein Hirn arbeitet immer noch hart an der Grenze zum Notlauf, wurde Passi Bassman unverhofft mit einem vorübergehenden neuen Outfit eingekleidet. Dazu sei gesagt, eingekleidet wurde live auf der Bühne. Er bekam ein T-Rex-Kostüm, was er mit Assistenz anlegte. Zu der äußerst umtriebigen Dame, Rufname Friggy, komme ich später noch einmal. Passi durfte das Kostüm dann aber auch schnell wieder ausziehen. Wollte und will ja keiner, dass ein so lieber Mensch wie die Dinos damals einfach ausstirbt. Lebendig und mit Bass ist er mir da einfach lieber.
Nachdem sich dieser Wahnsinn auf der Bühne dann gelegt hatte, gab es noch einige Stunden Metalparty als Aftershow. Dieses Mal in einem neuen, viel größeren Zelt und somit mit deutlich mehr Andrang als die letzten Jahre. Ich kann nur raten, denn nichts Genaues weiß man nicht, aber ich tendiere dazu, dass alleine am Mittwoch bestimmt 1500 Leute alleine im Infield waren. Mal schauen, wann und wie wir da noch Zahlen nachreichen werden. Nun musste ich leider erst mal das Gelände gen Heimat verlassen. Die Arbeit rief. Aber ab Donnerstag wurde angegriffen, denn da war ich dann ab Mittag ohne Rückfahrschein bis Sonntagmittag vor Ort.